45 Apps, die du auf einer Offline-Retreat-Reise NICHT benutzen wirst

“Wahnsinn, was für ein schöner Sonnenuntergang. Lass’ uns ein Selfie für Insta machen” – “cool, da können wir gleich noch die neuen Moves ausprobieren, mit dem Hüpfen” – “ja, warte, ich suche einen guten Spot um das Handy für den Selbstauslöser aufzustellen… stell dich mal da drüben hin… nein das geht nicht, zu weit weg… nein das geht auch nicht, da fällt es immer um… oh Mann, jetzt ist es schief….” und dann war die Sonne hinter dem Horizont verschwunden.
“Wohin gehen wir heute Abend essen?” – “warte, ich checke mal schnell Tripadvisor nach was vegetarischem mit guten Bewertungen im In-Viertel”…oh Mann, das war dann doch ganz schön überlaufen und mainstreamig.
“Warte, wir hätten da hinten links gemusst” – “da ging es doch gar nicht links” – “aber jetzt zeigt mir die Map dass wir da ganz außen rum müssen” – “shit – aber da darf man gar nicht rein fahren” – “warte mal….wenn ich da hinten in den Weg schaue… ist das nicht schon das Schild?” und wir standen im Prinzip schon genau davor.
Solche oder Ähnliche Situationen kennen wir sicherlich Alle – besonders auf Reisen. Und da hab ich den App-lefant im Online Space noch gar nicht benannt:
Nur mal schnell die Mails checken.
Nur mal schnell bei WhatsApp rein schauen.
Nur mal kurz ein Reel hochladen.
Und schon ist wieder eine Stunde vergangen, in der ich auf einen Bildschirm gestarrt habe, statt etwas zu erleben.
In den letzten Jahren haben wir gelernt, dass alles immer verfügbar ist: Informationen, Orientierung, Unterhaltung, Bewertungen, Bestätigung. Und auch wir selbst. Aber was, wenn wir mal nicht alles dabeihaben? Wenn wir unterwegs sind – ohne Netz, ohne Kontrolle, ohne Performancedruck?
Offline-Retreatreisen sind eine Rückverbindung.
Mit anderen. Mir Dir. Mit der Welt und all ihren Herausforderungen, denen zumindest ich persönlich auch ohne technische Hilfe noch gewachsen bleiben will.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich ohne Google Maps, ohne Banking-App, ohne WhatsApp, ohne allzeit verfügbare Informationen über Alles total aufgeschmissen wäre und gar nicht mehr zurecht käme.
Dauerhaft will ich auch den Komfort, den uns das Smartphone ohne Zweifel bietet, nicht missen.
Aber ich will gleichzeitig das Gefühl haben: es geht auch ohne. Ich komme noch klar. Ich kann mich orientieren – ohne Google Maps. Ich kann mich mit der Welt verbinden und selbst beurteilen, ob mich ein Restaruant, ein Strandabschnitt, ein Angebot anspricht – auch auf die Gefahr hin, dass es nicht die bestmögliche recherchierte Option ist. Ich kann das Gefühl ertragen, ein kleines bisschen Kontrolle zu verlieren – und dafür so viel innere Sicherheit zu gewinnen.
Ob drei Tage in den Bergen oder 18 Tage quer durch Uganda: offline tun sich Herausforderungen auf, an die wir nicht mehr gewöhnt sind – und an denen wir unglaublich viel Spass haben und wachsen können.
Und hier kommt die Liste der 45 Apps, die du auf einer Offline-Retreat-Reise NICHt benutzt, und was du damit gewinnst:
Orientierung ohne Satellitenhilfe
- Google Maps
- Apple Karten
- Komoot
- AllTrails
- Waze
Schilder lesen statt Navi. Landmarks beachten. Wegbeschreibungen folgen. Vor dem Losgehen oder -fahren auf eine Karte schauen. Die Himmelsrichtungen einbeziehen. Orientierung gibt Sicherheit, und Training hilft. Wenn ich zu einem dringenden geschäftlichen Termin muss, schalte ich auch das Navi ein, weil es einfach praktisch ist. Aber das gute Gefühl, eine Einschätzung zu haben, ob ich in die richtige Richtung fahre, lasse ich mir von Google nicht abtrainieren.
Reisen ohne Sterne-Bewertungen
- Booking
- Airbnb
- Huetten.com
- Tripadvisor
- Yelp
Na klar recherchiere ich online Unterkünfte. Aber noch viel lieber lasse ich mir welche persönlich empfehlen. Bei unseren Retreat-Reisen kannst du dir die Recherche sparen. Ich kuratiere alle Unterkünfte selbst oder setze auf Empfehlungen von Menschen, denen ich vertraue. Es ist eine Pauschalreise für Individualisten. Ohne Tui, ohne Convenience-Einheitsbuffet und ohne Empfang. Dafür garantiert mit Gleichgesinnten, mit einzigartigen Erlebnissen und tollen Locations.
Planung ohne ständigen Check
- Wetter.com
- PackPoint
- TripIt
- Polarsteps
- Google Rezensionen
Wir schauen einfach aus dem Fenster und richten uns nach dem, was wir sehen, spüren, riechen. Wir folgen unseren Instinkten. Wir gehen los, auch wenn ein Regenschauerchen kommen könnte – was macht das schon? Wir hören eventuell auf die Einschätzung Einheimischer, die ihr Wetter kennen. Wir machen unser Tageserlebnis nicht abhängig, von Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Planung ist gut – Vertrauen ist besser.
Eine Packliste bekommst du von mir.
Und statt Polarsteps ein schriftliches Reisetagebuch zu führen – fühlt sich das nicht verlockend an?
Kontakt ohne WLAN
- Signal
- Insta DMs
- iMessage
Hier wird es kritisch, ich weiß. Ungegoogelt in eine Kneipe gehen ist eine Sache – aber tagelang keinen Kontakt zu Außenwelt: das können sich Viele nun wirklich nicht mehr vorstellen. Da kommt Schmerz auf. Was wäre, wenn du drei Tage lang keine Nachrichten checkst. Keine Business-Email dich erreicht. Keine WhatsApp dich aus einem intensiven Gespräch reißt. Wie fühlt es sich wohl an, festzustellen auch ohne Online-Anbindung vollständig zu sein. Was passiert wohl, wenn du nach deinem Retreat das Smartphone wieder einschaltest?
Erinnern ohne Filter
- Kamera-App
- Snapseed
- Lightroom
- CapCut
- Google Fotos
Ja, zugegeben: das mit der Kamera ist doof. Handykameras sind echt gut geworden. Und viele von uns haben keine andere Kamera mehr. Bei Digital Zen Retreats gilt: ich habe immer eine Spiegelreflex dabei und stelle den Teilnehmern die Bilder natürlich nach der Reise zur Verfügung. Es kann auch ganz befreiend sein, einen Moment einfach mal selbst genießen und verinnerlichen zu dürfen, statt ihn in erster Linie festzuhalten, um ihn im Social Media Status zu teilen. Handyfotos machen ist manchmal auch ein bisschen wie Erinnerungen outsourcen.
Sound ohne Earpod
- Spotify
- Audible
- YouTube
- Apple Music
- Podcasts
Höre die Blätter im Wind rascheln, das Lagerfeuer knistern, die Vöglein zwitschern. Höre Deinen Atem beim Morning Run. Höre, was die Leute um dich rum reden. Höre die Musik aus dem Straßencafé. Höre, was gerade jetzt alles um Dich herum live geschieht.
In meinem Workbook gibt es ein Kapitel, das heißt “Nichts ist lauter, als die Stille”. Es dreht sich darum, wie beängstigend es sein kann, uanbgelenkt mit den eigenen Gedanken konfrontiert zu sein. Kein Podcast zum Einschlafen. Vielleicht stattdessen gemeinsam meditieren. Hör dir selbst zu. Wer weiß, was du zu Wichtiges sagen hast.
Social ohne Media
- TikTok
- Threads
Wenn du einen Influencer fragst, dann ist die Welt = Social Media. Ohne gehts nicht. Da spielt die Musik. Mein Leben ist mein Content. Ich muss produzieren. Und man kann doch nicht drei oder fünf Tage nichts posten! Da enttäusche ich Erwartungen. Da machen sich alle Sorgen. Da geht die Welt unter. Und noch Schlimmer: die Reichweite runter. (pssst – Spoiler: in Wahrheit merkt es gar keiner.)
Wenn du meine Tante fragst, kannst du froh sein, wenn sie ungefähr einordnen kann, was Insta, TikTok oder Facebook überhaupt ist. Sie steht jeden Morgen auf, genießt ihr Frühstück ohne dokumentierte “morning routine”, macht ihre Gartenarbeit ohne die “7 Fehler, die du bei der Tomatenzucht auf keinen Fall machen darfst” zu kennen und geht am Abend zu Bett ohne zu wissen, was Jeremy Fragrance heute in seiner Story für eine wichtige Werbebotschaft platziert hat. Know what? Sie hat ein gutes Leben.
Nur Bares ist Wahres
- PayPal
- Apple Pay
- Google Pay
- Klarna
- Banking-Apps
Es gibt sie noch, die guten alten Geldscheine. Und auch EC- und Kreditkarte sind appfrei funktionsfähig. Vielleicht muss man ein kleines bisschen mehr vorbereiten – einen Weg mehr zum Bankomaten machen, möglicherweise ist es unkomfortabler, aber es geht noch ganz gut ohne App-Zahlung. (Stand: Juli 2025)
Achtsam geht auch ohne App
- Apple Health
- Calm
- Insight Timer
- Breathwrk
- Headspace
Wenn ich meine Sporteinheit nicht mit der AppleWatch dokumentiere, ist sie nicht passiert. Ach, und achtsam kann man auch ohne App-Anleitung sein. Meditieren ohne Calm? Das machen wir gemeinsam. Live und ganz persönlich. Und nach einer Tages-Bergtour wirst du schon wissen, was du getan hast, auch ohne Auswertung auf Apple Health. Versprochen 😉
Klingt interessant? Vielleicht sogar verlockend?
Wenn du spürst, dass dich das ruft – melde dich zu meinem Newsletter an. Ich bin gerade dabei, genau solche Offline-Erlebnisse als Retreat-Reisen zu entwickeln. Und vielleicht ist ja erst mal ein After Work Offline-Spaziergang an der Isar oder ein ein- oder halbtägiges Offline-Get-Togehter ein echt entspannender Gedanke.
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12. Juli 2025 @ 16:17
Hallo Christine,
ein toller Artikel! Viel Wahres, etliches zum Schmunzeln und ja, natürlich fühle ich mich an der ein oder anderen Stelle ertappt. 🙂
Gerne mehr von solchen Impulsen!
Viele Grüße, Esther
12. Juli 2025 @ 20:34
Liebe Esther,
ich freue mich zu lesen, dass ich Lebensrealitäten „erwischt“ habe 🙂
Vielleicht begegnen wir uns ja mal offline persönlich!